Feiern ohne Alkohol ist selten

Es gibt kaum eine Feier ohne alkoholische Getränke. Bier und Wein zum Grillfest, Sekt und Bowle zum Jahreswechsel oder Whisky und Punsch zum Aufwärmen im Winter. Hinter jedem alkoholischen Getränk steht die Versuchung, es nicht bei einem Glas zu belassen. Schnell sehen einige Menschen im Alkohol den Problemlöser, den Lockermacher oder den guten Freund, der immer da ist. Aus dem Genuss entsteht – meist schleichend – die Sucht.

Wenn Alkohol krank macht

Alkoholsucht ist eine Krankheit, auch wenn diese Tatsache bei vielen Menschen noch nicht angekommen ist. In die Sucht verfallen geht schnell, schleichend und oft auch vom Betroffenen unbemerkt. Aus der Sucht herauskommen ist sehr schwerer Prozess.

Vom Problemtrinker zum Süchtigen

Drückende Sorgen lösen sich nach den ersten Schluck Alkohol in nichts auf. Alkohol löst nicht nur Probleme, sondern vermittelt auch ein angenehmes Gefühl. Dieses Gefühl wollen wir immer haben und greifen deshalb häufiger zur Flasche. Unser Körper hat sich an die neue Substanz gewöhnt und sieht diese als körpereigenes Element an. Wir sind in der Sucht nach Alkohol gefangen, denn der Körper meldet sich, wenn ihm seine Substanz „Alkohol“ fehlt.

Der Süchtige und sein Umfeld

Familie und Arbeitskollegen bemerken die Veränderungen, die mit der Sucht aufkommen, zuerst. Während die Familie, meist aus Scham, versucht, die Sucht „herunterzuspielen“ sind die Kollegen nicht bereit, die schlechte Arbeitsqualität des Süchtigen zu beschönigen. Auch sinkt seine Arbeitsleistung, Fehlzeiten häufen sich ebenso wie Unpünktlichkeiten. Daneben verwendet der Süchtige extrem viel Deo, Parfüm oder Rasierwasser, um seine „Fahne“ zu überdecken. Die Gedanken eines Alkoholikers kreisen ausschließlich um das nächste Glas. Er vernachlässigt sein Äußeres, wirkt ungepflegt und rutscht kontinuierlich ab.

Hilfe bietet sich an

Einem Alkoholiker kann keiner helfen, es sei denn, er bittet um Hilfe und will diese annehmen. Bis es allerdings soweit ist, hat er in der Regel alles verloren: Familie, Arbeitsplatz, Freunde und sein Heim. Selbst dann ist es nicht sicher, ob der Alkoholiker einsieht, dass er sein Leben ändern muss. Es gibt auch Menschen, die ändern ihr Leben, indem sie noch mehr trinken und irgendwo auf einer Parkbank ihr Dasein fristen. Hilfe finden Alkoholiker in erster Linie beim Hausarzt, bei Suchtberatungsstellen und Selbsthilfeorganisationen. Anonyme Alkoholiker, Kreuzbund oder das Blaue Kreuz sowie der Deutsche Guttempler-Orden stehen in jedem Telefonbuch und sind stets erreichbar.

Entzug

Der Alkoholentzug ist für jeden Alkoholiker der schwierigste Teil in seinem Leben. Bei der Entgiftung des Körpers kommt es zu Entzugserscheinungen, die lebensbedrohlich sein können. Daher ist es sicherer, den Entzug stationär in einer Klinik durchführen zu lassen. Neben gutem Fachpersonal ist in der Klinik eine psychotherapeutische Betreuung vorhanden.