Gibt es einen Ausweg aus der Sucht?

Die Zahl der Alkoholkranken in Deutschland beträgt etwa 2,5 Millionen Menschen, das entspricht einem Anteil von etwa drei Prozent. Der Pro-Kopf-Konsum von Alkohol betrug 2003 147 Liter, wobei Bier die Liste deutlich anführt. Die Kosten, welche durch Alkohol verursachten Erkrankungen entstehen, belaufen sich auf mehr als 20 Milliarden Euro jährlich.

Verzicht als Lösung

Alkoholismus ist eine Sucht, gegen die es nur ein Heilmittel gibt: den vollständigen Verzicht. Selbst mit Wein verfeinerte Soßen oder Desserts bringen einen „trocknen“ Alkoholiker schnell in sein Suchtverhalten zurück. Einige Psychologen sind der Ansicht, Alkoholismus ist ein Angstverhalten, das Menschen hindert, sich selbst zu äußern. Alkoholkrankheit und das Angstverhalten sind zwei Grundprobleme, die den Betroffenen ein Leben lang im Griff haben. wenn nichts dagegen unternimmt.

Es gibt einen Ausweg

Keine Situation ist aussichtslos, wenn der Betroffene Hilfe sucht. Er findet sie bei den Sozialarbeitern von Suchtberatungen, in Selbsthilfegruppen und bei seinem Arzt. Zur Therapie gehört immer das Entgiften des Körpers. Die Behandlung erfolgt in der Regel stationär; von einem ambulanten Entzug ist aus gesundheitlichen Gründen abzuraten. Während des Entzugs kann es zu Krampfanfällen kommen oder der Betroffene fällt in ein Delirium. Dies sind zwei von vielen Erscheinungen, welche eine Therapie begleiten. Um sich den Weg aus der Alkoholsucht zu ebnen, ist das Gespräch mit dem Arzt ein wichtiger Schritt. Ärzte weisen Alkoholiker zum Entzug in ein normales Krankenhaus ein. Ärzte, Krankenhauspersonal und der Krankenversicherer hat gegenüber dem Arbeitgeber des Patienten eine Schweigepflicht. Dies bedeutet, der Arbeitgeber erfährt nicht dem Grund für den Krankenhausaufenthalt.

Therapie

Ist der Körper entgiftet, ist eine weitergehende Therapie notwendig. Oft liegt zwischen Krankenhausaufenthalt und Therapie eine Wartezeit. Diese füllt der Betroffene sinnvoll aus, wenn er sich einer Selbsthilfegruppe anschließt oder neue Hobbys findet. Wie er die Zeit überbrückt, ist nicht relevant. Wichtig ist die Ablenkung, seine Gedanken kreisen nicht um Alkohol und das nächste Glas. Sobald der Betroffene einen Schluck Alkohol zu sich nimmt, gerät er in den Kreislauf, in dem er vor seinem Entzug war. Ein trockener Alkoholiker ist zu keiner Zeit mehr in der Lage, seinen Alkoholkonsum zu kontrollieren, sobald er wieder trinkt.

Entgiften

Für ehemalige Alkoholiker ist nach dem Entgiften die psychische Betreuung außerordentlich wichtig. Der Satz „Ich heiße … und bin Alkoholiker“ hat für jeden Betroffenen eine große Bedeutung. Mit diesem Satz stellen sich alkoholkranke Personen in den Selbsthilfegruppen vor. Es sind nur wenige Worte, die für den Alkoholiker die Selbsterkenntnis bringen, die besagt: Ich bin alkoholkrank. Erst wenn der Betroffene diesen Umstand selbst erkennt und in einer entsprechenden Einrichtung Hilfe sucht, kann ihm die Gruppe, der Suchtberater oder Sozialarbeiter helfen.