Der lange Weg zur Abstinenz

Schätzungsweise 1,8 Millionen Menschen sind in Deutschland abhängig vom Alkohol; die Dunkelziffer liegt weit höher. Vom Genuss zur Sucht ist es ein kleiner Schritt – von der Sucht zur Abstinenz ein weit größerer und schwerer Schritt. Alkohol gehört zu den hauptsächlichen Krankheitsursachen; in Zusammenhang mit der Sucht, ob direkt oder indirekt, bringen Fachleute jährlich 42.000 Todesfälle in Verbindung. Es gibt keinen risikofreien Alkoholkonsum, so die Meinung von Experten.

Alkoholsucht

Der Begriff Alkoholsucht beschreibt die psychische und physische Abhängigkeit vom Alkohol. Über die Schleimhäute von Magen und Darm gelangt Alkohol in den Blutkreislauf des Körpers. Wie schnell dieser Prozess vor sich geht, hängt davon ab, ob der Alkoholgenuss vor oder nach dem Essen erfolgt. Vor dem Essen nimmt der Körper den Alkohol schnell auf; nach dem Essen verzögert sich die Aufnahme. Die höchsten Alkoholwerte im Blut ergeben sich 45 bis 90 Minuten nach dem Trinken. Bei Frauen wirkt Alkohol stärker als bei Männern, weil Frauen weniger Gewicht auf die Waage bringen und weniger Körperflüssigkeit haben.

Andere Länder, andere Sitten

Alkohol ist in vielen Kulturen zu Hause. Ein Glas zum Essen, ein Whiskey zum Entspannen oder ein Glas Sekt zum Genießen – Alkoholgenuss gibt es in vielen Versionen. Einige Menschen genießen ihren „Schlummertrunk“; andere können nicht mehr aufhören zu trinken. Die Ursache, warum eine Person süchtig wird und eine andere nicht ist bis heute nicht geklärt. Fachleute sehen die Ursache für die Abhängigkeit vom Alkohol in einer Wechselwirkung zwischen psychischen Einflüssen, biologischen Faktoren und dem Umfeld der Person.

Symptome

 
Nach dem Konsum von Alkohol treten meist die ersten Symptome auf. Im Anfangsstadium breitet sich ein lockeres, leichtes Gefühl im Körper aus. Ängste, Sorgen und Probleme verschwinden auf sonderbare Weise. Um dieses Gefühl immer wieder zu erleben, ist jedes Mal mehr Alkohol notwendig. Am Ende siegen Sucht und Alkohol. Die Suche nach dem nächsten Schluck bestimmt den Tagesablauf. Für Außenstehende ist spätestens zu diesem Zeitpunkt ersichtlich, dass die Person ein Alkoholproblem hat.
Der Alkoholiker gelangt immer tiefer in den Sog. Der Betroffene verliert seinen Arbeitsplatz, Familie und Freunde wenden sich ab. Der soziale Abstieg ist da!

Therapie

Eine Therapie hat nur Erfolg, wenn der Betroffene selbst will, aus der Sucht herauszukommen. Der Weg aus der Sucht zur Abstinenz ist lang, steinig und schmerzvoll. In einer Klinik entwöhnen ihn die Mediziner vom Alkohol und sein Körper reagiert mit typischen Entzugserscheinungen. Diese reichen von Bewusstseinsstörungen bis zu Halluzinationen und Koma. Zu den größten Rückfallrisiken zählt die Zeit der Nachsorge sowie der Zeitraum des Übergangs in den gewohnten Alltag.