Ist Suchtverhalten Charakterschwäche?

Unsere Gesellschaft sieht Suchtverhalten als Charakterschwäche an. Diese Einstellung macht sich hauptsächlich bemerkbar, wenn es sich um Alkohol handelt. Kaum ein anderes Suchtverhalten verurteilen die Menschen derart hart. Ausnahme bildet die Drogensucht – eine Sucht, welche Menschen generell in Zusammenhang mit der Kriminalität sehen. Alkoholsucht hat mit dem Charakter eines Menschen nichts zu tun, sondern ist eine Erkrankung der Seele, vor der niemand sicher ist. Alkohol gehört in den meisten Ländern zum kulturellen Leben. In Gesellschaft trinken die Menschen Bier oder Wein. In der Regel steht beim Essen mit Geschäftspartner steht die Flasche Wein auf dem Tisch. Kein Mensch ist Alkoholiker, wenn er sich ein Gläschen Alkohol gönnt. Zur Sucht wird der Alkohol dann, wenn er die Person in „seiner Gewalt“ hat. Suchtverhalten Alkohol ist eine leicht erhältliche Droge, die jedermann, der über 18 Jahre alt ist, erwerben kann. Im Gegensatz zu anderen Drogen ist Alkohol preisgünstig und legal.

Ethanol

Der Wirkstoff Ethanol ist ein Wirkstoff, den Alkohol enthält. Nach einem Glas Wein oder einem anderen alkoholischen Getränk sieht die Welt gleich angenehmer aus. Die Sorgen drücken nicht mehr aufs Gemüt; die Person entspannt sich. Ein angenehmes Gefühl breitet sich aus. Um das Gefühl ständig zu erleben, sind größere Mengen Alkohol notwendig. Die Person bewegt sich auf einem schmalen Grad zwischen Genuss- und Suchttrinken. Trinkt sie regelmäßig, gewöhnt sich der Körper an Alkohol. Der Körper fordert Alkohol, wenn der Spiegel sinkt. Die ersten Symptome zeigen sich beim Auftreten von Erinnerungslücken. Viele Betroffene brauchen bereits vor dem Frühstück einen Schluck Alkohol, um die Angst vor dem Tag zu vertreiben. Weitere Anzeichen für Alkoholismus sind Schlafstörungen, übermäßiges Schwitzen, Zittern und Stimmungsschwankungen.

Der Teufelskreis: Alkoholsucht

Betroffene bewegen sich in einem Teufelskreis, den sie mit eine Glas Alkohol unterbrechen. Der Alkohol hat die Person fest im Griff, wenn sie aus körperlichem Bedürfnis oder innerem Zwang trinkt. Entzug Jeder Entzug ist für die Betroffene schwer. Das macht keinen Unterschied, ob es sich um Nikotin, harte Drogen oder Alkohol handelt. Wie bei allen anderen Drogen ebenfalls muss der Wunsch zum Entzug vom Betroffenen kommen.

Abhängigkeit

Erst wenn der Alkoholiker ganz unten ist, bittet er um Hilfe und erst dann kann ein Entzug erfolgreich sein. Die Abhängigkeit vom Alkohol ist nicht nur körperlich vorhanden, sondern auch psychisch. Deshalb ist während und nach dem körperlichen Entzug eine Therapie wichtig, die dem „trockenen“ Alkoholiker Wege zeigt, die er ohne Alkohol gehen kann. Ohne psychologische Betreuung ist der Rückfall in die Alkoholsucht bedeutend größer, da psychische Abhängigkeit eine größere Wirkung auf den Betroffenen hat als die körperliche.