Warum werden einige Menschen Alkoholiker und andere nicht?

 

Das Gläschen Wein zum Essen, die Flasche Bier nach der Arbeit sind für die meisten Menschen kein Problem. Sie können auf Alkohol problemlos verzichten. Für andere Personen beginnt mit dem ersten Glas Wein oder der Flasche Bier der Weg in die Sucht. Warum das so ist, bleibt im Verborgenen – es kann nur vermutet werden, welche Faktoren für das Suchtverhalten für den Einzelnen relevant sind.

Alkoholsucht von Familienangehörigen

Eltern sind für Kinder Vorbilder. Trinken die Eltern ständig Alkohol, wird das Kind dieses Verhalten nachahmen. Oft liegen die Wurzeln für ein Suchtverhalten in der Kindheit. Auch traumatische Erlebnisse, wie beispielsweise Missbrauch oder körperliche Züchtigung beeinflussen das Trinkverhalten. Besonders tragisch ist es, wenn die wichtigste Bezugsperson, die Mutter, dem Alkohol verfallen ist.

Allerdings werden nicht alle Menschen, bei denen ein Elternteil oder gar beide Eltern Alkoholiker waren, ebenfalls süchtig. Doch die Gefahr, dass sie das Leben ihrer Eltern als Vorbild nehmen, ist groß. Einer Statistik zugrunde werden 30 Prozent der Kinder, deren Eltern alkoholabhängig waren, ebenfalls alkoholsüchtig.

Mit Freunden mithalten

Zum Außenseiter will niemand werden, insbesondere dann nicht, wenn man einer Gruppe angehört. Konsumieren die Gruppenmitglieder viel Alkohol, will der Einzelne mithalten. Es wird getrunken, bis einer ins Koma fällt. Bereits sehr junge Menschen, die gerade erst in die Pubertät kommen, lassen sich vom Gruppenverhalten beeinflussen. Trinkfest sein und mehr Alkohol vertragen als ein anderes Gruppenmitglied, das bedeutet oft einen besonderen Platz in der Gruppe einzunehmen.

Flucht vor Problemen

Bei Schwierigkeiten heißt es oft: Trink was, dann geht es dir besser. Dieser Satz ist fatal, denn er sagt dem Betroffenen: Alkohol löst deine Probleme. Das ist ganz sicher nicht der Fall. Betrunken sieht man die Probleme nicht mehr, doch ist man wieder nüchtern, sind sie meist doppelt so groß, auf jeden Fall werden sie nicht kleiner. Allerdings reduziert Alkohol Ängste und Hemmungen; doch nur für einen kurzen Zeitraum.

Alkohol hat die Eigenschaft, Dopamin, einen Neutransmitter in höherer Dosis freizusetzen. Das erzeugt ein Glückgefühl, doch ebenfalls nur für kurze Zeit. Menschen, die täglich Alkohol in größeren Mengen zu sich nehmen, werden gegen Dopamin unempfindlich. Damit bleibt das Glücksgefühl aus und sie brauchen immer mehr Alkohol, um das Glücksgefühl hervorzurufen.

Fazit

Alkohol ist weder ein Problemlöser noch ein Glücksbringer! Das Gläschen Wein oder die Flasche Bier am Abend will man nicht als Suchtverhalten einstufen. Doch wer übermäßig Alkohol trinkt und auch harte Dinge wie Whisky, Schnaps täglich konsumiert, der zeigt ein deutliches Suchtverhalten. Er braucht dringend Hilfe.