Wie kann man Alkoholkranken helfen

Alkoholismus ist eine Sucht. Suchtberater wissen, dass der Betroffene selbst um Hilfe bitten muss, um von seiner Sucht loszukommen. Solange der Alkoholiker nicht auf seinen Alkohol verzichten will, kann ihm kein Mensch helfen. Es ist in etwa so, als wenn man einem nicht süchtigen Menschen sagt, er solle nicht mehr atmen.

Kommen Alkoholiker zur Einsicht?

Unter Druck kommen Alkoholkranke in keinem Fall zur Einsicht. Erst wenn der Alkoholkranke unter seiner Sucht und den Folgen so sehr leidet, dass der Alkohol nicht imstande ist, eine hohe Dosis Dopamin zu produzieren. Damit fallen das Glücksgefühl weg und damit auch das positive Erlebnis mit Alkohol.

Es ist ein langer Weg bis sich ein Alkoholiker zur Entscheidung durchringt, mit dem Trinken auszuhören. Es gibt jedoch Alkoholkranke, die nie zu dieser Einsicht gelangen.

Wie kann man helfen?

In Deutschland bieten viele Beratungsstellen Familienmitgliedern von Suchtkranken Hilfe an. Angehörige sollten sich umfassend mit dem Thema Alkoholismus auseinandersetzen. Auch kann ein Gespräch mit dem Hausarzt hilfreich sein. Dieser wiederum kann mit dem Alkoholiker über Therapiemaßnahmen sprechen, beispielsweise über einen Entzug in einem geeigneten Krankenhaus.

Vorwürfe gegenüber dem Alkoholiker sind verschwendete Worte. Erstens kann ein Alkoholkranker schlecht mit Kritik und Vorwürfen umgehen, was den Griff zur Flasche zur Folge hat. Auch mit Kontrollen, ob und wo der Betroffene Alkohol gehortet hat, sind verschwendete Energien der Angehörigen, die nur dazu führen, dass der Alkoholiker ein besseres Versteck findet.

Alkoholsucht gefährdet Job und Familie

Aufgrund seines hohen Alkoholgenusses kann der Betroffene oft nicht zur Arbeit gehen. Familienangehörige neigen dazu, den Arbeitnehmer bei seinem Arbeitgeber zu entschuldigen. Er ist krank oder ähnliche Entschuldigungen sind zwar kurzfristig glaubhaft, doch auch Arbeitgeber merken schnell, dass ihr Mitarbeiter alkoholkrank ist. Besser ist es, den Betroffenen für sein Fehlen am Arbeitsplatz, dem Versäumen von Terminen in die Verantwortung zu nehmen. Dies bedeutet, der Betroffene muss sich selbst entschuldigen – Rettungsaktionen von Angehörigen verleiten ihn nur zum Weitertrinken.

Wie verhält man sich trockenen Alkoholikern?

Unter einem „trockenen Alkoholiker“ versteht man einen Menschen, der es geschafft hat, vom Alkohol loszukommen. Allerdings prägt ihn seine einstige Sucht für sein ganzes Leben. Er darf keinen Alkohol mehr zu sich nehmen! Im Grund ist das einfach, wenn da nicht Soßen und Fleisch- und Fischgerichte wären, die mit Alkohol geschmacklich verfeinert werden. Im Restaurant muss er sich immer vergewissern, dass die Speisen keinen Alkohol enthalten. Riskant ist auch der Umgang mit Personen, die gerne Alkohol trinken. Schnell ist er wieder im Suchtverhalten.