Für die Frage, welche Menschen Alkohol genießen können, ohne der Sucht zu verfallen und andere dies nicht schaffen, gibt es keine befriedigende Antwort. Um dem Alkohol zu verfallen, sind verschiedene Voraussetzungen notwendig, die in Wechselwirkung zueinander stehen. Dazu gehört sicher das familiäre Umfeld, das mit Alkohol Probleme zu lösen meint. Psychologische Einflüsse sowie die individuelle Lebensgeschichte und der Freundeskreis spielen beim Suchtverhalten eine nicht unerhebliche Rolle.
Die Sucht
Üblicherweise sind es drei Schritte, die der Betroffene auf dem Weg vom Genuss zur Sucht geht. Eine kurze Distanz und doch so weit. Der Weg aus der Sucht zu einem normalen Leben ist weitaus länger, schwerer und riskanter. Gesundheitliche Probleme sind bei langjährigen Alkoholikern nicht ausgeschlossen. Allgemein bekannt sind Leberzirrhose und Leberentzündungen sowie Gefäßerkrankungen. Viele weitere gesundheitliche Schäden rechnen Mediziner der Alkoholsucht zu.
Soziale Folgen
Neben gesundheitlichen Schwierigkeiten kommen beim Alkoholiker die sozialen Folgen zum Vorschein. Ist sein Suchtverhalten so fortgeschritten, dass sich Körper und Geist nach Alkohol „sehnen“, kommt es zum Verlust des Arbeitsplatzes. Bekannte und Freunde meiden die Person, wobei sich die Familie in der Regel zuletzt zurückzieht. Der soziale Abstieg kann bis zur Obdachlosigkeit führen.
Hilfe suchen
Sucht ein Alkoholiker Hilfe, findet er diese bei Suchtberatungsstellen, Sozialarbeitern und seinem Arzt. Dieser führt mit seinem Patienten ein ausführliches Gespräch und versucht, sich ein Bild von seinem Patienten und seiner Lebenssituation zu machen. Durch das Gespräch mit dem Suchtberater oder Arzt sucht der Alkoholkranke Hilfe und übernimmt erstmals wieder Verantwortung für sein Leben.
Entzug
Mit dem Entzug vom Alkohol beginnt für den Alkoholkranken eine äußerst schwierige Zeit, die kein Nichtalkoholiker nachvollziehen kann. Das Entgiften des Körpers vom Alkohol ist nur ein Teil dessen, was mit der Therapie auf den Patienten wartet. Idealerweise lässt sich der Alkoholiker für den Entzug in ein Krankenhaus einweisen. Hier sind Ärzte und Psychologen für den Patienten da, wenn er in der Entzugsphase ist. Während dieser Zeit bekommt der Körper keinen Alkohol. Das führt zu den typischen Entzugserscheinungen wie Zittern, Verwirrtheit und Schwitzen. Dazu kommen weitere Erscheinungen wie Halluzinationen, Bewusstseinsstörungen und Probleme mit dem Herz-Kreislauf-System. Der Entzug kann dazu führen, dass der Patient ins Koma fällt.
Entwöhnung
Nach dem Entzug kommt die Entwöhnungsphase, die viele Monate andauern kann. Auch hier eine stationäre Behandlung sinnvoll, da der Patient in einer Klinik Ärzte und Psychologen in der Nähe hat. Ein hohes Risiko für den Patienten ist der Übergang vom stationären Aufenthalt zurück in den Alltag. Hier tauchen die Probleme und Ängste wieder auf, wegen denen er zum Alkohol griff. Erst wenn er diese Phase ohne Alkohol übersteht, hat er es geschafft.