Alkoholmissbrauch verursacht viele physische und psychische Krankheiten. Meist sind es Depressionen und Borderline-Persönlichkeitsstörungen sowie Angstzuständige. Oft konsumieren Alkoholiker nicht nur übermäßig Alkohol, sondern auch Medikamente. Beides gemeinsam ist für die Gesundheit des Menschen überaus schädlich. Mediziner gehen davon aus, dass diese Erkrankungen nicht zwangsläufig erst mit dem Alkoholmissbrauch auftreten, sondern auch den Grund für den Alkoholmissbrauch darstellen können.
Psychotherapie für Alkoholiker
Um das Problem „Alkohol“ in den Griff zu bekommen, unterziehen sich viele Menschen einer Therapie. Die Therapie wird sowohl stationär als auch ambulant durchgeführt. Hilfestellung für „trockene“ Alkoholiker bieten verschiedene Selbsthilfegruppen wie die der anonymen Alkoholiker an.
Selbsthilfegruppen
Früher wurden Selbsthilfegruppen eher belächelt, heute weiß man, dass sie viel dazu beitragen können, um einen „trockenen“ Alkoholiker auch trocken zu halten. Die Gespräche in der Gruppe, in der jeder dasselbe Problem hatte und hat, helfen den Betroffenen weiter. Auch für Angehörige von Alkoholkranken gibt es Selbsthilfegruppen.
Rückfälligkeit
Doch auch wenn die Therapie ein Erfolg war, ist es nicht gesagt, dass dieser Erfolg dauerhaft ist. Nach einer stationären Therapie werden im Laufe der nachfolgenden ein bis zwei Jahre rund 50 Prozent rückfällig. Das bedeutet, sie konsumieren wieder übermäßig Alkohol. Die Rückfälligkeit erhöht sich bei denjenigen, die eine ambulante Therapie vorziehen. Hier sind es mehr als die Hälfte der Betroffenen, die rückfällig werden. Auch wenn der Betroffene zehn und mehr Jahre „trocken“ war, kann er auch dann noch einen Rückfall bekommen.
Alkoholismus ist eine Krankheit, die nicht heilbar ist. Es erfordert von den Betroffenen ein extrem hohes Maß an Selbstkontrolle, Motivation und Willensstärke auf Dauer trocken zu bleiben. Denn schon geringe Mengen Alkohol in Soßen, Kuchen oder anderen Speisen machen die Therapie, Willensstärke und Motivation zunichte.
Ansätze der Therapie
Ziel der Therapie ist die lebenslange Abstinenz. Bei Alkoholikern, die noch nicht lange süchtig sind, legen viele Therapeuten als Ziel ein „angemessenes Trinkverhalten“ fest. Welches Ziel sinnvoll und machbar ist, entscheiden Dauer und Art des Missbrauchs.
Meist sind es vier Phasen, die den Alkoholiker von seiner Sucht befreien sollen. Doch ohne Motivation des Patienten ist jede Therapie sinnlos. Erst wenn der Betroffene motiviert und willens ist, sich einer Therapie zu unterziehen, kann die Behandlung beginnen.
Bevor die Psychotherapie beginnt wird der Patient entgiftet. Der körperliche Alkoholentzug ist für Alkoholiker sehr schwer zu ertragen. Während der drei- bis siebentägigen Behandlungsdauer kämpft der Betroffene mit Entzugserscheinungen, die ihn körperlich und oft auch geistig an den Rand seiner Kräfte bringen. Sobald diese Phase beendet ist, erfolgt die Psychotherapie, die auch noch die Nachsorge bestimmt.